13. September 2007

Herbstabend

Herbstabend

Ach welches Streben deckt das Land mit grauem Flitter
und überzieht das goldne Korn mit fahlem Flor?
In hehrer Wildheit stürmt als Vorhut das Gewitter,
dass wohl zum letzten Boten sich das Jahr erkor.

Schon muss am Horizont die Sonne weichen
und büßt nur blutrot glühend ihre Herrschaft ein,
dem Winterabend grollend Hand und Macht zu reichen,
um nur noch Farbenrest auf Blätterwerk zu sein.

Der Wind dreht sachte und zeigt kurz die Ewigkeit,
erdreistet sich, den letzten Herbsthauch zu vernichten
und silbern schimmernd gibt der Frost ihm das Geleit.

Und dieser Nebeltau auf altersmüden Fichten
erinnert traumdurchwoben bleich an alte Zeit,
an kurzes Glück und längst vergessene Geschichten.

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