4. November 2007

Dein Ruf

Du rufst so drängend, Herr, nach mir.
Doch ach, wie kann ich heute darauf hören?
Mein Sein und Tun beginnt mich zu verstören
und ich verzweifele im Jetzt und Hier.

Wie einer liebend Mutter treues Kind,
so will ich folgen deinem Stern.
Doch wie ein mattes Blatt in starkem Wind,
verwehts mich unbestimmt und fern.

Und deiner Weisung muss ich widerstehn,
denn meine Ohren bleiben taub.
Weil meine Augen nicht durch Balken sehn,
zerfällt mein müder Blick zu Staub.

Erklänge mir dein Lied wie einst
und könnten meine Sinne dich noch fassen!
Ich will und kann doch nie mehr von dir lassen
und weiß doch, dass du um mich weinst.

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