12. September 2009

Für Etwas

Schlagartig wach sein
wegen einer Geschichte die nicht dem Heute gehört
Dessen Symbol
nur einer versteht der so denkt
dem das Wort - oder ein Bild- füllt
was Andere mit Leben nennen
Nicht unverzeihlich
nicht mal etwas dass zu verzeihen wäre
Ein Bild nur ein Zeichen für Etwas
dass zu illusionieren erhofft war
für Etwas
Menschliches
und
menschlich genannt

Danksagung

In leichten Dämmerschein war heute schon der Tag getaucht
und leis umgab ein Hauch die kalte Welt mit edlem Frost.
Vor lauter Kummer war ein letztes Glühen längst verraucht;
Was einst so silbern strahlte, war verdeckt von altem Rost.

Ein weises Wort durchzuckt nun Schönheitsschwer die traute Last
und taut zu schimmernd Eis erstarrte Diamanten,
verkehrt in märchenhafte Wunder, was uns einst verhasst,
verziert mit Blumenranken, was als kahl wir kannten.

21. April 2009

aufgetragen

Warum nur lässt der Wahnsinn dieser Erde
mich bis ins Mark erzittern und verstören?
Ich will schon nicht mehr sehn und nicht mehr hören:
Was willst Du Herr, was willst du, dass ich werde?

Du lässt mich laufen und du zwingst mich nieder;
Dein Ruf ist keine Frage, nein Gesetz
und auch Dein Atem länger bis zuletzt:
Ich flieh vor dir und komm doch immer wieder.

Auch wenn Dein Wort nach Ninive mich lenkt;
Auch wenn’s mir sinnlos scheint so will ich sprechen,
was aufgetragen mir und nimmer brechen,
den Rizinus, der mir Erkenntnis schenkt.