27. März 2009

Berlin

Du Hure, die du einst mich auf den Teer gespien,
dessen Nachhall noch in meinem Blute zuckt.
Aus tausend Kehlen hatte einst dein Leib geschrien,
als das Richtbeil dir durch deine Sünden schnitt;
wie ging dein Atem schnell, als man es zog.

Du Königin, die du in vielen Leibern tanzt,
mit Blattgold aufgeprotzt, darunter schwärend;
ein schwarzer Stempel, der sich in die Seele stanzt
und einen Abdruck lässt, der ewig während
nur eine Illusion von Heimat trägt.

Du Engel der verkehrten Welt mit deinem Trug,
und dessen Wahrheit mir auf meiner Zunge brennt:
Dass du mir Heimat bist, ich leere diesen Krug!
und bete doch, dass etwas mich für immer trennt
von deinem Duft, der mir den Atem nimmt.


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